Paul Magès

Paul Magès, geboren am 9. März 1908, verstorben 1999, war ein autodidaktischen Techniker und gilt als Erfinder der legendären Hydropneumatik. Da er aus armen Verhältnissen kam, konnte er keinerlei Hochschule besuchen.

1925 begann er mit 17 bei Citroën zu arbeiten.

Er stellte sich die Frage "Wie kann man ein Federungssystem bauen welches bei langsamer Fahrt höchsten Federungskomfort bietet und bei schneller Fahrt straffer wird". 1944 entwickelte er die erste, einfache Version der Hydropneumatik und baute diese in einen 2CV Prototyp (TPV) ein. 1946 wurde eine weiterentwickelte Version in einen Traction eingebaut, 1949 war der Prototyp fertig. Pierre Boulanger, seit 1937 Vorstandsvorsitzender von Citroën, versetzte Paul Magès aufgrund dieser Erfolge zum Projekt "VGD", der späteren Citroën DS.

Warum auf die Federung beschränken, wenn die Hydraulik bereits im Fahrzeug ist? Paul Magès entwickelte daraufhin eine Hochdruckbremse (im englischen sehr bezeichnend als "power brake" bezeichnet), Servolenkung und eine hydraulische Schaltung, alles basierend auf dem zentralen Hydrauliksystem.

1954 erschien der Citroën 15CV6H mit hydropneumatisch gefedeter Hinderachse und am 5. Oktober 1955 wurde die Citroën DS mit hydropneumatischer Federung, hydraulischer Bremse und Lenkung und einer hydraulisch betätigten Schaltung vorgestellt.

Paul Magès entwickelte Anfang 1955 auch ein hydraulisch-mechanisches ABS (im Flugzeugbau gab es vergleichbare Systeme bereits ab 1920) und ferner ein hydraulisches System, welches die Seitenneigung aktiv verhinderte bzw. den Wagen sogar wie ein Motorrad in die Kurve neigen ließ! Diese Systeme wären aber in der Serienproduktion zu teuer gewesen und vergleichbare Systeme kamen erst viel später in die Serienproduktion beim Automobilbau(ABS beim Jensen FF 1966, Aktive Fahrwerksstabilisierung beim Citroën Xantia Activa 1994).


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